Das Saarland soll #Fahrradland werden
Im Vorfeld der Landtagswahl hat der ADFC Saar einen Forderungskatalog „Das Saarland wird #Fahrradland“ entwickelt, der den Handlungsbedarf für die kommende Landesregierung in der Verkehrspolitik aufzeigt.
Nötig seien der Ausbau der Radwegenetze, eine Kommunikationsoffensive für das Radfahren, Service-Orientierung, legislative Maßnahmen wie ein Mobilitätsgesetz, die Sicherung der Finanzierung und nicht zuletzt die Schaffung notwendiger Personalressourcen im Bereich der Radverkehrsplanung.
Im Saarland hat der Radverkehr bislang bei den zurückgelegten Wegen nur einen Anteil von circa drei Prozent. Das Bundesland ist damit Schlusslicht im bundesweiten Vergleich. Dabei sind die alltäglichen Wege in der Regel kurz – viele unter fünf Kilometer Länge – und könnten oft problemlos mit dem Rad gefahren werden. Mit E-Bikes relativieren sich sogar Steigungen.
Für alle saarländischen Kommunen sollen nach Meinung des ADFC Radverkehrskonzepte erstellt werden, deren zügige Umsetzung ein geschlossenes Radwegenetz auf die Straßen bringen müsse. Im Verkehrsraum müsse der Umweltverbund (öffentlicher Verkehr, Rad- und Fußverkehr) priorisiert und die Lebensqualität der Menschen vorangestellt werden. Mitmachkampagnen sollten Spaß und Freude am Radfahren in den Mittelpunkt stellen. Eine Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen sollte Städte und Kommunen vernetzen, bei Planung und Umsetzung unterstützen sowie Wissen bündeln und vermitteln. Mit intelligenten Ampelsteuerungen könnten Rad- und Fußverkehr optimiert werden.
Ein Mobilitätsgesetz soll Vorgaben für die Verkehrswende festschreiben: Vorrang für den Umweltverbund, Vermeidung von Straßenneubau, bessere und einfachere ÖPNV-Strukturen, Aufstellung von Schulradwegen, die Durchsetzung von Halte- und Parkvergehen auf Geh- und Radwegen, so Ute Kirchhoff, Landessprecherin des ADFC.
Höhere Investitionen in den Radverkehr seien dringend nötig. Es müsse Budgetgerechtigkeit für alle Verkehre hergestellt werden. In vielen Kommunen mangelt es nach Ansicht von ADFC-Landessprecher Thomas Fläschner schon jetzt an Verkehrsplanern. Ein Pool von Radverkehrsplanerinnen und -planern auf Landesebene sollte die Kommunen unterstützen, damit die erstellten Radverkehrskonzepte auch zügig umgesetzt werden könnten. Ein Landesbetrieb für Mobilität sollte neu und breiter aufgestellt werden.