Kidical Mass Saarbrücken

Kidical Mass Saarbrücken © ADFC

Kidical Mass am 6. Mai

 

Bunte Fahrrad-Demos im Saarland: Straßen sind für alle da!

 

Sie ist beinahe zur Institution geworden, die Fahrraddemonstration „Kidical Mass“, die seit 2021 in mehreren Städten des Saarlandes im Jahrestakt stattfindet. Die „traditionell“ gute Stimmung beim bunten Fahrradcorso sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die vielerorts gefährlichen Verkehrsbedingungen Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf die Straße treiben, um im Rahmen der von ADFC, BUND, Greenpeace, VCD, Parents, Students und Fridays for Future organisierten Demonstration auf diese Missstände hinzuweisen und dringende Verbesserungen zu verlangen. Insbesondere Kinder brauchen einen geschützten sicheren Verkehrsraum und gute (Schul-)Radwege. Sie sollen selbstständig und eigenverantwortlich Radfahren und ihre Schule oder ihre Freunde erreichen können, ohne auf „Eltern-Taxis“ angewiesen zu sein.

Am Samstag, dem 6.5., starten die Demonstrationen um 15 Uhr in Homburg auf dem Christian-Weber-Platz, in Saarbrücken auf dem Landwehrplatz und in Saarlouis auf dem Kleinen Markt.

Im Kreis Saarlouis beginnen in Wallerfangen, Ensdorf und Saarlouis-Steinrausch um 14.15 Uhr Zubringerfahrten. Auf dem Kleinen Markt spielt die Band „Dreierpasch“ für die Teilnehmer*innen.

Der Saarbrücker Corso beinhaltet eine Zwischenkundgebung im Theatergarten hinter dem Staatstheater, auf dem Kinder und Jugendliche der Saarbrücker Kinder- und Jugenddezernentin Dr. Sabine Dengel ihre Forderungen präsentieren. Auf Lastenrädern wird der Demonstrationszug von der "Hot Wheels Brass Band" begleitet. Das ebenfalls auf dem Landwehrplatz die Demonstration abschließende Unterhaltungsprogramm mit Infoständen der ausrichtenden Organisationen beinhaltet u.a. die Prämierung der drei am schönsten geschmückten Räder.

Aus Sicht des Bündnisses ist es notwendig, das Straßenverkehrsrecht kinderfreundlich umzugestalten. Vor allem die Schutzbedürftigkeit von Kindern müsse in den Mittelpunkt gestellt werden. Ziel müsse die „Vision Zero“ sein, dass also keine Verkehrstoten mehr im Straßenverkehr zu beklagen sind. Außerdem gelte es, die selbstständige Mobilität der Kinder zuermöglichen.

Städte und Gemeinden sollten die Freiheit erhalten, kinder- und fahrradfreundliche Maßnahmen nicht nur an einzelnen Gefahrenstellen umzusetzen, sondern auf allen ihren Straßen.
Das umfasse zum Beispiel

  • die Anlage von geschützten oder baulich getrennten, breiten Radwegen an Hauptverkehrsstraßen sowie geschützten Kreuzungen nach niederländischem Vorbild,
  • Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen innerorts,
  • Schulstraßen und Zonen ohne Autoverkehr,
  • Fahrradstraßen und Fahrradzonen mit verringertem ruhendem und fließendem Autoverkehr als flächendeckendes Netz und Grundlage für ein sicheres Schulwegenetz,
  • Straßen ohne Durchgangsverkehr in Wohngebieten.

Die Landesregierung müsse insbesondere den Ausbau von Schulradwegenetzen und die Einrichtung von „Schulstraßen“ vorantreiben und fördern. Auf der kommunalen Ebene sei es dringend nötig, den bereits vorhandenen Handlungsspielraum voll auszuschöpfen. Das Aktionsbündnis fordert (Ober-)Bürgermeister, Gemeinde- und Stadträte sowie Landräte auf, ihren Handlungsspielraum zu nutzen und zeitnah fahrradfreundliche Gestaltungen umzusetzen. Kleinere Maßnahmen seien dabei schnell und ohne großen Aufwand umsetzbar.
Dazu zählen etwa

  • die Umwidmung von Kfz-Spuren zu geschützten Radfahrstreifen an mehrspurigen Straßen,
  • die Anordnung temporärer Durchfahrverbote für Autos vor Schulen und Kitas („Schulstraßen“),
  • die Einrichtung temporärer Spielstraßen sowie die Schaffung von Begegnungszonen, z.B. durch sog. Sommerstraßen,
  • ein energisches Vorgehen gegen illegales Parken auf Geh- und Radwegen,
  • die Abschaffung von legalem Parken auf diesen Wegen bzw. die Umwandlung zugunsten des Fuß- und Radverkehrs sowie zu begrünten Spiel- und Begegnungszonen.

 

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    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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