Immer wieder bekommen wir im ADFC zu hören, dass immer weniger Kinder Radfahren können. Zu hören ist diese Klage von Lehrer*innen, der Polizei und von Seiten der Eltern.

Die Misere beginnt damit, dass Kinder bereits am reinen Fahren scheitern, und sie setzt sich fort in der Unkenntnis des richtigen Verhaltens im Verkehrsgeschehen. Reihenweise fallen Kinder durch die Fahrradführerscheinprüfung. Die Gründe für diese multiplen Miseren liegen bekanntlich vor allem im Bewegungsmangel und der Reduzierung des Kindern zur Verfügung stehenden Sozialraums. Wo früher noch auf der Straße gespielt wurde, tost heute der Verkehr und breiten sich immer dickere Autos aus. Im Saarland kommt vermutlich noch verschärfend hinzu, dass viele Eltern selbst kein oder kaum Fahrrad fahren.

Was tun? An Grundschulen ist die Polizei unterwegs und unterrichtet Verkehrserziehung, viele Radsportvereine leisten hervorragende Arbeit vor allem im Mountainbike-Bereich. Wer sein Fahrrad sportlich gut beherrscht, kommt auch besser durch den Verkehr. Der ADFC Saar versucht an weiterführenden Schulen die Bedingungen (Radwege im Umfeld, Lehrerfortbildung, Werkstätten) zu verbessern. Alle diese Anstrengungen müssen allerdings wesentlich verstärkt und verstetigt werden, sonst wird sich an der beschriebenen Misere nur wenig ändern.

Thomas Fläschner