Einen richtigen Aufschwung nahm die Radverkehrsförderung im Saarland erst gegen Ende der 1990er Jahre mit der Neukonzeption des touristischen Wegenetzes in Gestalt des „SaarRadlandes“. Möglichst abseits des Autoverkehrs wurden neue Routen wie der Saarland-Radweg entwickelt. Die neuen Wege förderten den Radtourismus als Wirtschaftsfaktor, kamen aber auch den einheimischen Freizeit-Radfahrer:innen zu gute. Und manche Strecke wurde zudem im Alltag mit dem Rad genutzt. Mittlerweile gibt es in Landesverantwortung etwa 700 km Radrouten. In der Fahrrad-Szene wird oft geringschätzig auf diese Radwege heruntergeschaut, in völliger Verkennung der Tatsache, dass auch Freizeitverkehr eben Verkehr ist. Und in Verkennung des Potenzials dieser Wege. Rad fährt, wem es Spaß macht, Rad zu fahren. In der Saarbrücker Innenstadt nachmittags um 17 Uhr wird man keine Lust aufs Radfahren bekommen, am Sonntag mit der Familie auf dem Niedtal-Radweg vielleicht schon.

Nun droht angesichts leerer Landeskassen eine Vernachlässigung der Routen des SaarRadlandes, weil es am nötigen Geld für die Pflege zu fehlen scheint. Kein gutes Zeichen für das SaarRadland.