Aufsteigen 03/2022

Aus dem Inhalt: Erste Rikscha startklar! - Erfolgreiche Arbeit an Schulen - Kidical Mass im Saarland - ADFC-Bundeshauptversammlung 2022 - Baustellenmanagement eingefordert ...

© Andreas Cremer
. © Andreas Cremer

Die saarländische Landesregierung hat mehrere Jahre lang die Erstellung kommunaler Radverkehrskonzepte gefördert. Nicht wenige Städte und Gemeinden haben zugegriffen und so wurden landauf landab mit mal mehr, mal weniger Bürgerbeteiligung neue Konzepte erstellt. Auch der ADFC brachte sich sehr engagiert ein. Viele der Papiere sind mittlerweile fertig und harren nun darauf, aus den Schubladen der Verwaltungen herausgenommen und in die Umsetzung gebracht zu werden. Nur völlig Weltfremde erwarten, dass bereits in kurzer Zeit große Verbesserungen auf den Straßen zu sehen sein werden oder gar viele Menschen aus dem Auto aus und aufs Rad steigen werden. Die Konzepte bieten schließlich nur einen relativ groben Rahmen, exakte Planungsprozesse brauchen Zeit und die Menschen sind Gewohnheitstiere, die nicht so schnell von ihren über Jahrzehnte verfestigten Routinen ablassen.

Es ist allerdings schon jetzt absehbar, dass auch von Seiten der Lokalpolitik und der Verwaltung mancherorts höchstens halbherzig an die Umsetzung gegangen wird. Ein Papier zu verabschieden, in dem die allgemeine Formel „Dem Radverkehr muss mehr Platz im Straßenraum eingeräumt werden“ geschrieben steht, ist das eine, Parkplätze zu opfern, das andere. Das Geschrei ist schnell groß, wenn der SUV, der nicht mehr in die eigene Garage passt, nicht mehr im öffentlichen Raum geparkt werden darf, weil dort ein Radfahrstreifen entstehen soll. Der ADFC und andere Gruppen müssen hier wachsam und aktiv bleiben, sonst wird eine große Chance vergeben.


Thomas Fläschner


https://saarland.adfc.de/veroeffentlichung/aufsteigen-03-2022

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