
Saarufer, Finanzministerium © Andreas Cremer
ADFC kritisiert Sperrung der Verbindung zwischen St. Johanner Markt und der Saar
Die Sperrung der wichtigen Direktverbindung zwischen St. Johanner Markt und Saaruferweg zwingt zu Umwegen.
Wie schon häufig in der SZ berichtet, tut sich Am Stadtgraben in den nächsten Jahren Großes: Das ehemalige Finanzamt soll abgerissen und durch ein neues Bürogebäude ersetzt werden. Das Finanzministerium dagegen, direkt neben der Alten Brücke gelegen, wird saniert. Die Baustelle für die Sanierung wurde bereits im Herbst 2024 eingerichtet. Leider wurde damit dem Radverkehr in Saarbrücken ein herber Schlag versetzt: Die wichtige Direktverbindung zwischen dem St. Johanner Markt und dem Saaruferweg ist seitdem komplett und kommentarlos gesperrt. Während Fußgänger auf die Treppe am Tbilisser Platz ausweichen können, müssen Radfahrer, genau wie Menschen mit Rollatoren, Rollstühlen und Kinderwagen, weite Umwege in Kauf nehmen: entweder über die Rampe hinter dem Finanzamt an der Wilhelm-Heinrich-Brücke oder aber über die Zufahrt zur Tiefgarage des Staatstheaters. Besonders ärgerlich: Selbst nach über drei Monaten Sperrung dieser wichtigen Verbindung ist es weder Finanzministerium noch städtischem Ordnungsamt gelungen, einen Umleitungsplan aufzuhängen geschweige denn eine Umleitung auszuschildern.
Der ADFC hat die zuständige Stelle beim Finanzministerium gebeten, die Sperrung wenigstens dann aufzuheben, wenn dort nicht gearbeitet wird: abends und am Wochenende. Und insbesondere dann, wenn – wie jetzt seit Wochen – die Arbeiten offensichtlich komplett ruhen. Leider wurde dieser Wunsch mit Verweis auf die Verkehrssicherungspflicht abgelehnt. Gleichzeitig wurde erklärt, dass die Bauarbeiten bis Ende 2028 dauern sollen. Das heißt: über vier Jahre müssen Saarbrücker Radfahrerinnen und Radfahrer auf diesen wichtigen Weg verzichten, der den als „Radkomfortroute“ bezeichneten Saaruferweg mit dem Herzen der Saarbrücker Innenstadt, dem St. Johanner Markt, verbindet. „Dies ist aus Sicht des ADFC vollkommen inakzeptabel. Wir fordern deshalb vom Land weiterhin die Aufhebung der Sperrung zu allen Zeiten, an denen auf der Baustelle nicht gearbeitet wird, und erwarten von der Landeshauptstadt, nötigenfalls die Verkehrssicherungspflicht zu übernehmen.“, so Imma Gütschow, aktives Mitglied der Saarbrücker Ortsgruppe des ADFC. Sollte das nicht möglich sein, sei an dieser Stelle eine geschützte Passage für den Radverkehr einzurichten. Für die Zeiten, an denen die Sperrung unvermeidlich ist, solle an der Treppe auf der anderen Seite der Alten Brücke zudem eine Schiebehilfe installiert werden.
Im Hinblick auf die vorgesehene Neugestaltung des gesamten Areals fordert der ADFC zudem, in unmittelbarer Nähe zur Alten Brücke eine dauerhafte und komfortable Verbindung für den Radverkehr zwischen der Straße Am Stadtgraben und dem Saaruferweg herzustellen.
„Saarbrücken hat sich laut dem Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt Saarbrücken vom 28.12.2024 die Förderung des Radverkehrs auf die Fahnen geschrieben. An dieser für den Radverkehr wichtigen Stelle kann sie beweisen, dass sie es ernst damit meint“, so Gütschow abschließend.