Kidical Mass in Merzig

Kidical Mass in Merzig © ADFC Saar

Familien-Fahrraddemo KIDICAL MASS in Merzig am 24.09.2023

Am 24. September 2023 rollte die KIDICAL MASS durch die Straßen von Merzig.

Rund 75 Kinder und Erwachsene kamen zusammen, um gemeinsam die Stimme zu erheben und Klingeln erschallen zu lassen für eine kinder- und fahrradgerechte Weiterentwicklung des Verkehrsraumes in Stadt und Dorf.

Nach dem Aufzug am Historischen Rathaus passierte der Tross auf der fünf Kilometer langen Rundfahrt mit dem Bahnhof, dem Kreuzungsbereich in der Torstraße und dem Neuen Rathaus mehrere neuralgische Punkte in der Stadt. Rund um den Amtssitz des Oberbürgermeisters hinterließen die Demonstrierenden ein ganzes Bündel an Statements und Forderungen in bunter Kreide.

In der Region rund um Merzig dominiert noch immer das Elterntaxi das Bild im Umfeld der Schulen zu Beginn und Schluss des Unterrichts. Beispielhaft für die Problematik stehen in Merzig die Kreuzberg-Grundschule und das Peter-Wust-Gymnasium, in deren Straßen an Schultagen zwei- bis dreimal täglich das Chaos ausbricht.

Wir als ADFC, mit zahlreichen weiteren Initiativen im Aktionsbündnis „Kinder aufs Rad“, finden, dass gegen solche Situationen unbedingt vorgegangen werden muss. Kindern und Jugendlichen soll es möglich sein, ihre Wege eigenständig mit Fahrrad oder Roller, zu Fuß und mit dem ÖPNV zurückzulegen. Sei es zur Schule oder in der Freizeit. Dazu muss ihnen eine entsprechend sichere Infrastruktur angeboten werden: Wo es möglich ist, mit vom Kraftverkehr abgesetzten Radwegen. Wo dies nicht geht, muss der Kfz-Verkehr verringert und im Tempo reduziert werden. Zudem bedarf es mehr sicherer Überwege.

Die Umsetzung dieser Forderungen muss auf lokaler Ebene konsequent verfolgt und auf Bundesebene mit einer Reform des Straßenverkehrsgesetzes erleichtert und forciert werden.

Für den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) in Merzig, der die Aktion vor Ort initiiert hatte, betont Sprecher Bernhard Lauer, Merzig und Umgebung seien noch weit entfernt von dem Ziel, Kindern sichere und eigenständige Fortbewegung zu ermöglichen. Auch im Raum Merzig gebe es eine beständig wachsende Gemeinschaft von fahrradbegeisterten Familien, doch seien trotz eines umfassend ausgearbeiteten und beschlossenen Radverkehrskonzeptes bislang nur wenig zählbare Verbesserungen umgesetzt worden. Bei allen Hürden und Erschwernissen in der Umsetzung werde von den Verantwortlichen in den Verwaltungen von Gemeinden und Landkreis erwartet, besonders die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr in den Vordergrund zu stellen.

 

Zum Hintergrund:

Der Name KIDICAL MASS ist ein Wortspiel, das aus der erstmals in den frühen 1990ern in San Francisco praktizierten „Critical Mass“ abgeleitet ist und diese auf Kinder im Straßenverkehr bezieht. Bei dieser „kritischen Masse“ handelt es sich um die angenommene, mindestens erforderliche Anzahl von Radfahrenden im Straßenverkehr, um diese als festen Bestandteil des Verkehrs wahrrnehmbar zu machen. Dementsprechend hat sich die Bewegung ein Motto gegeben: „Wir behindern nicht den Verkehr. Wir sind der Verkehr.“

Die Kidical Mass hat die Vision, dass sich alle Kinder und Jugendlichen sicher und selbständig mit dem Fahrrad bewegen können. Das Aktionsbündnis „Kinder aufs Rad“ (kinderaufsrad.org) fordert kinderfreundliche, grüne Orte, in denen es zahlreiche und vielfältige Freiräume zum Spielen und für ein soziales Miteinander zwischen allen Generationen gibt.

An diesem Aktionswochenende 23./24. September schließen sich in rund 370 Orten zahlreiche Menschen zu Fahrraddemos zusammen.

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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