Tempo 30 in Saarbrücken

Tempo 30 in Saarbrücken © Andreas Cremer

Tempo 30 in Saarbrücken

Flächendeckendes Tempo 30 in Saarbrücken als Modellprojekt

Der Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt plant, modellhaft Tempo 30 auf mehreren Hauptstraßen der Landeshauptstadt anzuordnen. Er greift damit eine Initiative des Deutschen Städtetages auf, wegen der sich im vergangenen Jahr mehrere Umwelt- und Verkehrsverbände unter Federführung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) an ihn gewandt hatten. Der Landesverband Saarland und die Ortsgruppe Saarbrücken des ADFC begrüßen, dass die Stadt Saarbrücken die Anregung aufgreift und beabsichtigt, flächendeckendes Tempo 30 in einem Teil der Innenstadt umzusetzen.

Der ADFC unterstützt daher auch die Forderung der Stadt an das Land als oberster Verkehrsbehörde, die Genehmigung für das Modellprojekt zu erteilen. Bei ihrer Entscheidung werde es sich zeigen, wie ernst es die Landesregierung ihrerseits mit der Verkehrswende und nicht zuletzt mit der Förderung des Radverkehrs nehme.

Der ADFC sieht das Projekt als einen richtigen Schritt in Richtung einer Verkehrswende. Viele Gründe sprechen für den ADFC für diese Maßnahme: Beruhigte Straßen, weniger Gefährdung von Zufußgehenden und Radfahrenden, weniger Lärm, weniger Abgase und Feinstaub würden eine Verbesserung der Lebensqualität der Stadt bedeuten.

ADFC-Sprecher Thomas Fläschner freut sich aber vor allem darüber, dass die Stadt Saarbrücken mit ihrem Vorhaben der Neuausrichtung der Straßenverkehrsordnung folgt, die in der zugehörigen Verwaltungsvorschrift folgendermaßen formuliert ist: „Oberstes Ziel ist dabei die Verkehrssicherheit. Hierbei ist die ‚Vision Zero‘ (keine Verkehrsunfälle mit Todesfolge oder schweren Personenschäden) Grundlage aller verkehrlichen Maßnahmen.“

Für den ADFC bietet eine flächenhafte Geschwindigkeitsreduzierung große Chancen auf eine vielfältigere Nutzung des öffentlichen Raumes und damit auf eine lebenswerte Stadt. Beispiele aus anderen Städten zeigten, so Herbert Loskill und Silvan Schwebke vom ADFC Saarbrücken, dass bessere Bedingungen für Fuß- und Radverkehr bei verlangsamtem und sogar weniger Autoverkehr auch Handel und Gastronomie in den Innenstädten stärkten. Saarbrücken könnte mit dem Modellversuch durch temporäre Umgestaltungen einiger Straßen dort sowohl die Sicherheit, als auch die Aufenthaltsqualität erhöhen. Angesichts von weniger Autolärm und Abgasen könnte so z.B. mit umgewandelten Parkplätzen auch attraktive Außen-Gastronomie entstehen.

Der ADFC hofft, dass das Verkehrsministerium den Schritt des Saarbrücker Oberbürgermeisters wohlwollend und zügig unterstützt, und eine baldige Umsetzung ermöglicht. Damit bekomme Saarbrücken saarland- und bundesweit Vorbildfunktion.

Ein guter Schritt verweist für den ADFC aber auch auf weitere notwendige Schritte. Die Umsetzung sicherer Radrouten müsse endlich zügig und zielgerichtet angegangen werden, statt in kleinsten Abschnitten vorzugehen. Zu lange schon warten selbst die hochpriorisierten Maßnahmen des Verkehrsentwicklungsplans von 2017 in Saarbrücken auf eine Umsetzung. Ebenso müsse der Radverkehrsplan des Landes nach seiner Überarbeitung endlich die Umsetzung erreichen, nachdem der Ausbau hier zuletzt nahezu stillgestanden habe.

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