Neuer Geh- und Radweg zwischen Alsfassen und Bliesen sorgt für Kritik
Radweg ohne Anschluss
Am Ortsausgang St. Wendel-Alsfassen in Richtung Bliesen wurde ein Geh- und Radweg neu gebaut. Die Ortsgruppe St. Wendel des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) stellte ihn bei ihrem zurückliegenden Monatstreffen in den Fokus und kam zu einem kritischen Ergebnis.
Bei der Vor-Ort-Besichtigung wurde den Anwesenden schnell klar, dass die kritischen Punkte der Maßnahme überwiegen. Als positiv wurde gesehen, dass zumindest für die Radfahrenden aus dem Wohngebiet rund um die Saarbrücker Straße nun eine sichere Erreichbarkeit des Hütherhofs ermöglicht wird und mit den Bautätigkeiten eine umfassende Beschaffung von Fördermitteln für die Stadt erfolgt ist.Das der beidseitige Geh- und Radweg mit insgesamt 310 m Länge jedoch – auch perspektivisch – keinen Anschluss an eine weitere sichere Radwegeinfrastruktur erkennen lässt, verursachte bei den Radbegeisterten vor Ort die größte Ratlosigkeit. Selbst im Radverkehrskonzept werden in diesem Bereich keine Rad(neben)routen ausgewiesen. Für eine Verbindung nach Bliesen bietet der benachbarte Bahnradweg beste Voraussetzungen und die Alsfassener Straße in Richtung Innenstadt bietet keinen Platz für einen sicheren Radweg. Hinzu kommt, dass mit einer Vielzahl an Verkehrsschildern auf kürzester Strecke die Situation vor Ort nach Aussage von ADFC-Sprecher Michael Müller „eher verwirrend“ wirkte. Beispielsweise befindet sich direkt über einem Schild, dass den Beginn des Radwegs ausweist, zugleich das Straßenschild „Achtung Radverkehr“, das auf plötzlich auftauchende Fahrradfahrer hinweist. Diese kuriose Situation ergibt sich aus der Kürze des Radweges.
Somit kam es zwangsläufig zu dem einhelligen Fazit der Anwesenden, dass der mit sehr großem Aufwand neu geschaffene Radweg (u. a. Hangabtragung, Baumfällungen, wochenlange Sperrung sowie Kosten für die Gesamtmaßnahme in Höhe von 1,2 Mio. Euro) nur einen sehr bescheidenen Beitrag zur Förderung des Radverkehrs leisten wird.
Und dass keine proaktive Einbindung der Mitglieder des ADFC erfolgte, überraschte nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre eigentlich auch niemanden mehr.