Projekt "Radeln ohne Alter Saarbrücken" ist gestartet
"Radeln ohne Alter" soll der Vereinsamung älterer Menschen entgegenwirken.
Die Einsamkeit älterer Menschen in Deutschland nimmt zu. Dies belegt das vor wenigen Tagen veröffentlichte „Einsamkeitsbarometer“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eindrücklich. Das Saarbrücker Rikscha-Projekt „Radeln ohne Alter“ (RoA), das gegen die Vereinsamung angehen will, wurde nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Projektpartner sind der ADFC Saar, die Stiftung Langwied mit ihrer Seniorenresidenz am Staden und der Stadtteilverein „Malstatt gemeinsam stark e.V.“ (MaGS). Es ist das erste Projekt dieser Art im Saarland mit einer festen Kooperation mit einer Senioreneinrichtung.
Im Projekt werden über zwanzig ehrenamtliche Rikscha-Fahrerinnen und -fahren sowie Mitarbeiterinnen gemeinsam mit Bewohnern des Langwiedstifts auf Tour gehen. Für den ADFC-Landesvorsitzenden Thomas Fläschner ist „jede Fahrt für die Senioren und die Piloten ein kleines Abenteuer, bei dem gemeinsame Erinnerungen geschaffen und Lebensgeschichten geteilt werden. Für beide Seiten ist sie eine Bereicherung – und manchmal macht sie aus Unbekannten Freunde.“
Für das Projekt wurden mittlerweile drei Rikschas beschafft. Die Finanzierung erfolgte über Gelder der Vereine und Zuschüsse des Umwelt- und Mobilitätsministeriums, vom Sozialministerium verwaltete Totomittel, dem Münchner Verein RETLA e.V. und durch Spenden von ALDI Süd.
Staatssekretärin Bettina Altesleben vom Sozialministerium des Saarlandes lobte in ihrem Grußwort beim Festakt im Seniorenheim: „Das Rikscha-Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wir durch gemeinsames Engagement und innovative Ideen die Lebensqualität älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger verbessern können. Solche Initiativen fördern nicht nur die soziale Teilhabe, sondern auch das Miteinander der Generationen. Es ist schön zu sehen, wie durch Projekte wie ‚Radeln ohne Alter‘ aus Einsamkeit wieder Gemeinschaft entsteht.“
Auch für Werner Schreiber, Minister a.D., den Präsidenten der Stiftung Langwied, ist es ein tolles Projekt, das den Bewohnerinnen und Bewohnern der Seniorenresidenz viel Freude bereiten werde: „Ich möchte mich bedanken bei den Kooperationspartnern für die hervorragende Zusammenarbeit mit unserem Sozialen Dienst. Ein Dankeschön auch an Bettina Altesleben für die Finanzierungszusage des Sozial -und Umweltministeriums. Die Finanzierung ist ein gutes Beispiel für das Zusammenwirken von Staat, Wirtschaft, Freigemeinnützigkeit und Bürgerinitiativen. Ohne Ehrenamtliche ist ein solches Projekt nicht zu realisieren. Dank und Kompliment für die Fahrer verbunden mit dem Hinweis, dass Ehrenamtlichkeit staatliches Handeln oft im Gegenwert von vielen Millionen Euro ergänzt. In diesem Sinne: ,Lasst die Haare im Wind flattern!‘.“
Zwei Rikschas sind in Malstatt stationiert und waren bereits bei verschiedenen Aktivitäten im Einsatz. Guido Vogel-Latz, der Vorsitzende des Stadtteilvereins „Malstatt gemeinsam stark“, freute sich auf die weitere Zusammenarbeit: "Wir als Stadtteilverein sind froh, bei RoA als ‚Geburtshelfer‘ von Anfang an mit dabei zu sein. Von unserem Standort in der Lebacher Straße aus werden wir mit RoA in Malstatt wirken und die Verbindung zu den Partner*innen in Saarbrücken-Mitte halten!“
Manuel Hüther, der Projektkoordinator von „Radeln ohne Alter Saarbrücken“, veranschaulichte abschließend verschiedene Einsatzmöglichkeiten wie Zweckfahrten zum Arzt, Spazierfahrten oder auch Fahrten mit therapeutischen Ansätzen wie zum Beispiel eine Tour der Sinne.
Wer Interesse hat, sich als Fahrerin oder Fahrer zu beteiligen, kann sich an den ADFC wenden: info [at] adfc-saar.de.