ADFC erwartet mehr Radverkehrsförderung im Saarland
Mehr Radverkehr bedeutet weniger Verkehrsstaus, Flächenverbrauch, Luftverschmutzung, Lärmbelastung, Gesundheitsschäden durch Bewegungsmangel
Mehr Radverkehr kann dazu beitragen, die gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, Verkehrsstaus, Flächenverbrauch, Luftverschmutzung, Lärmbelastung, Gesundheitsschäden durch Bewegungsmangel zu bewältigen – gerade im Saarland, dem Bundesland mit der höchsten Autodichte pro Einwohner. Der Landesverband Saarland des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) fordert deshalb für 2023 die mutige, entschlossene und zügige Förderung des Radverkehrs auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene ein.
„In den vergangenen Jahren wurden im Saarland mit viel Bürgerbeteiligung zahlreiche neue Radverkehrskonzepte geschrieben. Diese müssen nun beherzt umgesetzt werden“, fordert Thomas Fläschner, einer der beiden Vorsitzenden des Vereins, der sich als Interessenvertretung der Alltagsradfahrerinnen und -radfahrer versteht. Seine Co-Vorsitzende Ute Kirchhoff verweist auf die zahlreichen Fördermittel, die zur Verfügung stehen und warnt: „Allein der Verweis auf die schwierige Finanzlage der Kommunen zieht nicht. Wer es ernst meint mit der Förderung des Radverkehrs, wird auch die nötigen Eigenmittel bereitstellen. Viele Maßnahmen können mit wenig Aufwand umgesetzt werden und große Verbesserungen für den Radverkehr bringen.“
Schon im vergangenen Jahr war für den ADFC, der in allen saarländischen Landkreisen aktiv ist, zu bemerken, dass es mancherorts voran gehe, in einigen Städten und Gemeinden aber noch zu viel Zurückhaltung geübt wird, wenn es darum geht, dem Fahrrad mehr Platz im Straßenraum einzuräumen. Es sei deshalb zu befürchten, dass viele der vom Verkehrsministerium geförderten Konzepte in den Verwaltungsschubladen verschwänden. Deshalb sei das bürgerschaftliche Engagement der Radfahrenden vor Ort wichtig, aber auch der fahrradaffinen Mitglieder in Stadt-, Gemeinde- und Ortsräten. „Kontinuierlicher Druck muss kontinuierliche Radverkehrsförderung bewirken“, so die beiden ADFC-Vorsitzenden. Der ADFC Saar selbst mobilisiert hierfür seine mittlerweile mehr als 1.900 Mitglieder und arbeitet z.B. im Klimaschutzbündnis Saar eng mit befreundeten Verbänden und Gruppierungen zusammen.