
Saar-Radweg mit direkter Sonne © Thomas Fläschner
ADFC fordert Alleenbepflanzung für den Saar-Radweg
Ein Beitrag zum Klimaschutz, zur Klimaanpassung und zum nachhaltigen Tourismus
Das Saarland ist eine der heißesten Regionen Deutschlands, und mit dem Klimawandel wird sich das Problem noch weiter verschärfen. Obwohl Bewegung an frischer Luft fast schon als Allheilmittel gilt, raten Ärzte bereits davon ab, sich bei großer Hitze im Freien zu bewegen. „Hitze hält von Bewegung ab, dabei tut Bewegung gut“ – so Thomas Fläschner, Landesvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) im Saarland, bei der Vorstellung des Konzepts „Eine Allee für den Saar-Radweg“. Mit dieser Allee soll der Radweg beschattet werden. Bäume verdunsten bei hohen Temperaturen Wasser, wodurch die Umgebung zusätzlich abgekühlt wird.
Der Saar-Radweg ist der wichtigste und am stärksten frequentierte Radweg des Saarlandes. Lange Streckenabschnitte verlaufen allerdings in der prallen Sonne. Über weite Strecken ließen sich ohne größere Probleme Bäume pflanzen, die den Weg beschatten würden, so Fläschner. Somit würde eine Allee einen Beitrag zur Klimaanpassung darstellen; da die Bäume CO2 bänden, wäre die Allee gleichzeitig Klimaschutz.
Der ADFC verweist in seinem Konzept auf ähnliche Vorhaben in Wien, München, Stuttgart oder der Lausitz, wo im Juli 2025 Deutschlands erster klimaangepasster Radweg eröffnet wurde. Das Projekt zahle auf gleich mehrere, im Saarländischen Klimaschutzgesetz benannte Handlungsfelder ein.
Auf lange Sicht hätte eine Allee an der Saar laut ADFC-Einschätzung nur Vorteile: Der Tourismus und insbesondere der Radtourismus würden weiter gefördert, der Alltagsradverkehr gestärkt, das Klima über den Weg hinaus geschützt, Lärmemissionen würden reduziert. Für die Finanzierung könnte auf verschiedenen Töpfe zurückgegriffen werden, unter anderem auf das milliardenschwere Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums. Bürgerschaftliches Engagement könnte die Kosten deutlich reduzieren.
Dass auch Hindernisse zu überwinden seien, ist dem ADFC bewusst. Grundstücksfragen seien zu klären, Leitungen müssten berücksichtigt werden, die richtigen Baumarten seien auszuwählen, Wurzelaufbrüche auf dem frisch sanierten Radweg müssten verhindert werden. Deshalb schlägt der ADFC als ersten Schritt eine Machbarkeitsstudie vor, die von einem Landschaftsplanungsbüro erstellt werden sollte.
Allerdings wachsen Bäume langsam; es bedarf eines langfristigen Zeithorizonts von circa dreißig Jahren. Umso dringlicher sei ein baldiger Projekt-Start.