Anbindung des Schanzenberg-Viertels an Radwegenetz gefordert
Die Radwege-Anbindung des Schanzenberg-Viertels muss verbessert werden, liegt es doch in fahrradfreundlicher Entfernung zu zahlreichen Wohnvierteln.
Die Bauarbeiten im Schanzenberg-Viertel sind in vollem Gange. Die vielen neuen Gebäude, in denen bald Hunderte von Menschen ihrer Arbeit nachgehen, werden die Verkehrsströme in diesem Teil Alt-Saarbrückens erheblich verändern. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) fordert deshalb, ab sofort auch an einer Verbesserung der Radwegeanbindung des Viertels zu arbeiten. „Idealerweise ist das Quartier vom Tag der Einweihung und Benutzung des ersten Gebäudes an auch perfekt mit dem Rad zu erreichen“, wünscht sich ADFC-Sprecher Thomas Fläschner. Die Planungen für Umgestaltung des ehemaligen Messegeländes liefen schon seit Jahren, Zeit sei folglich durchaus vorhanden gewesen.
Das Areal befinde sich in Tallage direkt neben dem Saar-Radweg, von diesem getrennt nur durch die Stadtautobahn. Es sei also flach zu erreichen und liege in fahrradfreundlicher Entfernung zu zahlreichen Saarbrücker Wohnvierteln. Die wichtigste Maßnahme für die Landeshauptstadt sei, die bereits vorhandene Autobahn-Unterführung zum Leinpfad zu ertüchtigen. Momentan müsse hier noch eine steile Treppe überwunden werden, so der ADFC. Der Verband weiß, dass in der Stadtverwaltung bereits Überlegungen in dieser Angelegenheit angestellt worden seien, und erhofft sich deren umgehende Realisierung. Mit der hingegen schon jetzt im Bebauungsplan festgeschriebenen Fuß- und Radverbindung durch das Viertel könne zusätzlich auch der „unsägliche Weg direkt an der Autobahn entlang“ entfallen, zumal dieser zu allem Überfluss auch noch deutlich zu schmal sei.
Darüber hinaus sei die Anbindung des Radverkehrs über die Eisenbahnbrücke dringend verbesserungsbedürftig. Dieser Weg verbindet Malstatt und Burbach direkt mit dem Schanzenberg-Viertel. Der an die Brücke angefügte Weg sei zum einen zu schmal und zum anderen nur über zwei steile und ebenfalls sehr schmale Rampen zu erreichen. Den möglichen Verweis auf den seit über 15 Jahren in der Diskussion befindlichen Messe-Vollanschluss an die A620, bei dem auch Radwege vorgesehen seien, lässt ADFC-Sprecher Fläschner nicht gelten, da seine Verwirklichung weiterhin nicht absehbar sei. Der aktuelle „Bundesverkehrswegeplan 2030“ des Bundes enthalte das Vorhaben jedenfalls nicht.
Als dritte große und sehr wichtige Maßnahme betrachtet der ADFC den Bau eines Radweges im Deutschmühlental. Dieser stelle eine notwendige Verbindung zum hochfrequentierten Deutsch-Französischen Garten, dem Wohngebiet Folsterhöhe sowie nach Frankreich dar. Deshalb weise der Verkehrsentwicklungsplan (VEP) der Landeshauptstadt diese Strecke auch als mögliche Radkomfort- oder zumindest Radhauptroute aus. Umgesetzt sei von diesen Planungen seit der Verabschiedung des VEP im Jahr 2016 noch nichts, bedauert Fläschner.